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Da stüva a stüva

Via Engiadina

Via Engiadina

Die Via Engiadina führt durch Wälder, über Flüsse und über Almen - und von einer einladenden holzgetäfelten Stüva zur nächsten.

Etappe 1 – Maloja bis Silvaplana - Achtung: Vorübergehend geschlossen

Der Fluss Fedecla rauscht vor dem Hotel Maria in Sils Richtung Silvaplanersee. Die Hälfte der ersten Etappe der Via Engiadina ist bereits geschafft. Hinter einem liegt das idyllische Dorf Grevasalvas, wo einst «Heidi» verfilmt wurde, vor einem die Engadiner Seenlandschaft. Für die kleine Pause in Sils wird die Route bei Sils Föglias verlassen, um ins Dorf abzusteigen. Bereits mit dem ersten Schritt über die Türschwelle des Hotel Maria umhüllt einen der wohlige Mantel der Arve. Die «Stüva Marmoré» war in den 1930er-Jahren ein Kolonialwarenladen und später Gründungslokal des Curling Club Sils. Der schwarze Specksteinofen dient nur noch zur Zier, in der Nase stellen wir uns aber den Duft von brennendem Holz vor, das einst manche Stube beheizte. Heute kitzelt der Duft von währschaften Cordons bleus die Nase. Glücklicherweise nistet sich die Hauspezialität bei dieser Wanderung nicht auf den Hüften ein.

Nach der ersten Etappe freuen sich müde Beine auf ein bisschen Entspannung. Und diese finden sie in der «Conrad’s Mountain Lodge» in Silvaplana. Als die Familie Conrad das Gebäude 1952 kaufte, war es lediglich eine Dépendence eines anderen Hotels. Auch das einstige Hotel Conrad ist mit dem heutigen nicht zu vergleichen. Im Sommer 2018 wurde die Lodge vollständig renoviert und unter der Leitung von Cindy Conrad neu eröffnet. Seither dominieren im Innern Holz und Stein und verbinden die raue Bergwelt mit modernem Design. Die einheimische Lärche beispielsweise hat nun in Form von Wandverkleidung, Bett und Sauna ein neues Zuhause gefunden.

Etappe 2 – Silvaplana bis Celerina

Auch wenn das Bergrestaurant Trutz bei der Bergstation Suvretta-Randolins keine typische Stüva aufweist, auf der Via Engiadina führt kein Weg an ihr vorbei – und das ist auch gut so. Denn egal, ob von der Sonnenterrasse oder von innen – die Aussicht über die Oberengadiner Seenlandschaft könnte nicht besser sein. Das Gasthaus gehört zum Suvretta House, das bereits auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblickt. Mit der Aussicht im Blick und einer Gerstensuppe, Polenta oder einem Kaiserschmarren auf der Zunge möchte man noch lange hier verweilen. Die zweite Etappe endet aber erst in Celerina, ein paar Höhenmeter gilt es noch zu überwinden. Wenigstens mit einem guten Gefühl und vollem Magen.

Wäre das Hotel Arturo in Celerina eine Bühne, würde das Holz in diesem Stück die Hauptrolle spielen. Wer ankommt, nimmt im Arvenstübli «Stüva da Dschember» Platz, lässt sich kulinarisch verwöhnen und geniesst die Stunden in der heimeligen Atmosphäre. Bevor’s ins Bett geht, können Zigarren- und Digestif-Liebhaber noch einen Abstecher in die «Stüva per fümer» machen und fallen dann in einem der rustikal eingerichteten Zimmer in die weichen Federn. Am nächsten Morgen beginnt der Tag früh, denn eine längere Strecke liegt vor den Füssen der Wanderer. Im Arven-Frühstücksäli verführt ein Buffet voller Leckereien, während der Geruch der Arve ein letztes Mal die Nase kitzelt.

Etappe 3 – Celerina bis Bever

Von der Familie von Salis, die als eine der wichtigsten Familien im Engadin und Bergell galt, bekam die Chesa Salis ihren Namen und ihr heutiges Aussehen. Das ehemalige Bauernhaus aus dem Jahre 1590 wurde 290 Jahre nach seiner Erbauung zur herrschaftlichen Wohnstätte umgebaut. Die dreigeschossige Veranda aus Holz auf der Südseite und die reichen Verzierungen an der Hausfassade verleihen der Chesa einen Hauch eines Palazzos. Seit 1981 verzaubert das Haus nicht nur von aussen, sondern Gäste dürfen in den 18 hübschen Zimmern mit ihren Stuckverzierungen und der traditionellen Holzverkleidung nächtigen. Es ist ein Ort, an dem sich die Seele wohlfühlt.

Via Engiadina
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Etappe 4 – Bever bis Zuoz

Eigentlich sieht die Via Engiadina in La Punt keine Pause vor, aber ein Abstecher lohnt sich dennoch – vielleicht sogar über Nacht. Hier in der Krone sind seit über 18 Jahren Sonja und Andreas Martin am Werk. Während sich Sonja um das Wohl der Gäste kümmert, tüftelt Andreas in der Küche an Menüs mit Arvenholz. Auf die Idee gekommen ist er vor rund sieben Jahren bei einem Spaziergang, als er spontan ein paar Zapfen mitgenommen hat. Mittlerweile verwendet er fast alles von der Arve: die Zapfen in Alkohol eingelegt und zu Schnaps verarbeitet, die Rinde mit Gemüse fermentiert, mit den Arvenspänen werden Fisch oder Lammfilets geräuchert und die Nadelspitzen in Beignets verarbeitet. Die Herausforderung beim Kochen sei, dass die Arve sehr intensiv sei und voll von ätherischen Ölen. Neben den Tellern ist auch das Interieur eine Augenweide. Mit dem Aus- und Umbau wurden die «Ruch und Partner Architekten» beauftragt. Sie kombinierten einheimische Massivhölzer wie Arve, Lärche und Ahorn und schufen damit ein architektonisches Gesamtkunstwerk.

In Zuoz endet die vierte Etappe und fast hätte hier auch eine Dorfgeschichte geendet. Denn 1499 fiel das ganze Dorf den Flammen zum Opfer. Zuoz wurde aber wieder vollständig aufgebaut, auch das Dorta. Als Gian Rico Blumenthal es vor knapp dreissig Jahren kaufte, hauchte er dem Haus neues Leben ein. Aus einer Pizzeria wurde eine vom Bündnerland und Veltlin inspirierte Küche und aus dem Heustall ein originelles, gemütliches Restaurant mit diversen Stuben, sorgfältig mit Jagd- und Landwirtschaftsutensilien dekoriert. Geschichten lauern in jeder Ecke. Wer mutig ist, klettert die Leiter hoch und isst in der niedrigsten Stube des Hauses. Glücklicherweise muss nur beim Stehen der Kopf eingezogen werden.

Etappe 5 – Zuoz bis Zernez

Nicht ganz auf der letzten Etappe gelegen, aber einen Abstecher wert: das Veduta in Cinuos-chel (Gemeinde S-chanf). In der Stube von Gudench und Sabrina Campell riecht es nicht nur nach heimeligem Holz, sondern auch nach feinen Capuns und Bündner Gerstensuppe. Im Herbst tischt Gudench gerne sein erlegtes Wild auf und serviert auch gleich die Geschichte dazu. So haben Wanderfreunde nicht nur die nötige Energie für die letzten Kilometer, sondern auch gleich den passenden Gesprächsstoff und das Wissen, um in Nationalparknähe gar einen Hirsch zu erspähen oder zumindest im Herbst röhren zu hören.