Sind Sie gerne auf allen vieren und in der Vertikalen unterwegs? Ob alpine Granitkletterei oder gemütliches Familienklettern, das Engadin bietet Kletterrouten und Boulderfelsen in allen Schwierigkeitsklassen.
Kletterbegeisterte finden im Engadin und in den angrenzenden Südtälern Bergell und Puschlav eine Vielzahl an gut eingerichteten Klettergärten und Sportkletterrouten. Es gibt mehr als zwei Dutzend Klettergebiete, laufend kommen neue Routen dazu und alte werden saniert. Denn es hat eine aktive Kletter- und Boulderszene im Tal, die allen ein möglichst sicheres Klettervergnügen ermöglichen will. Trotzdem ist und bleibt beim Klettern jeder für sich selbst verantwortlich. Falls Sie dennoch unter professioneller Begleitung den Fels in Angriff nehmen möchten, bietet die Bergsteigerschule Pontresina viele Outdoor-Angebote.
Wer einen Kletterausflug auf eigene Faust plant, der findet mit dem Band «Kletterführer Engadin – Sportkletterrouten im Engadin, Bergell und Puschlav» die optimale Route. Bestellen Sie den reich bebilderten Kletterführer online www.klettern-engadin.ch. oder beziehen Sie diesen in den lokalen Buchhandlungen. Eine Auswahl der Klettergebiete möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen. Eines haben alle gemeinsam: Die Kulisse ist immer spektakulär.
Der Klettergarten liegt südseitig zwischen den Talstationen der Diavolezza- und Lagalbbahn. Er ist der grösste im Engadin und bietet Routen in allen Schwierigkeitsklassen. Dank der Höhenlage (2’200 m) sind die Temperaturen auch im Hochsommer angenehm.
Klettern im Angesicht von Piz Bernina oder Piz Palü, das bietet der Klettergarten bei Morteratsch. Zudem ist er leicht zugänglich und mit vielen sehr einfachen und gut abgesicherten Routen eingerichtet, die sich für Anfänger eignen, aber auch Cracks genügend athletische Herausforderungen bieten.
Im Serlas Parc ist Klettern das ganze Jahr und auch bei Regen möglich. Die Kletterhalle in S-chanf bietet neben Kletterwänden auch einen Bereich zum Bouldern sowie eine Mini-Bowlingbahn und Pizzeria. Ideal für die ersten Kletterversuche.
Die ersten Haken wurden hier bereits in den 50er-Jahren in den Fels geschlagen. Im idyllisch gelegenen Klettergarten mit Aussicht über den Silsersee nahm das Sportklettern im Engadin seinen Lauf. Die meisten Routen sind auf Fortgeschrittene und Könner zugeschnitten. Hier gibt es zudem viele Stellen, die sich zum Bouldern eignen.
Der Albigna-Stausee ist mit einer kleinen Seilbahn erschlossen und von spektakulären Granitwänden umringt. Die Klettermöglichkeiten sind hier schier grenzenlos, von gut eingerichteten Sportkletterrouten bis zu alpinen Touren zum Selbstabsichern. Berühmt ist die Felsnadel „La Fiamma“. Das Gebiet liegt im Bergell und ist mit einem Tagesausflug vom Engadin aus erreichbar.
Neben der Normalroute (Laufen mit Seil, Pickel und Steigeisen) gibt es auch Kletterrouten auf den wohl schönsten Schnee- und Eisberg der Welt. Die Linie über den Piz Palü-Ostpfeiler bietet tolle Granitkletterei mit einem eisigen Gipfelanstieg.
Auch wenn die Boulderszene im Engadin noch klein und fein ist, bieten die hiesigen Felsen so einiges für Kletterfans, die am liebsten ohne Seil unterwegs sind. Beim Bouldern geht es um das Zusammenspiel von Technik, Schnellkraft, Beweglichkeit und Gleichgewicht. Boulder Blöcke gibt es vor allem bei Morteratsch und im Julier-Gebiet. Wichtig für einen Spot ist es, dass ein paar Blöcke beieinander sind, die Absturzstellen flach sind und die Blöcke aus kompakten und nicht brüchigen Felsen bestehen. Im Wald zwischen dem Restaurant Morteratsch und Pontresina warten beispielsweise viele kleinere Felsen darauf, von kleinen und grossen Boulderfans entdeckt zu werden. Auch in Plaun da Lej finden sich viele geeignete Boulder Spots.