Die aktuelle Sonderausstellung, in deren Mittelpunkt Segantinis Meisterwerk "All`ovile" steht, verfolgt zwei Ziele: Einerseits will sie anhand einer Fotodokumentation die Betrachtenden mit dem ebenso komplexen wie spannenden Entstehungsprozess des genannten Gemäldes konfrontieren, an dem Segantini länger als ein halbes Jahr gearbeitet hat. Die Fotografien dokumentieren die Resultate akkurater Untersuchungen, welche Überraschendes ans Licht gebracht haben. Gleichzeitig möchten die Kuratorinnen Mirella Carbone und Annie-Paule Quinsac durch die Gegenüberstellung des Gemäldes "Im Schafstall", das ursprünglich den Titel "Zuhause" trug, mit Werken aus der Museumssammlung, darunter "Kalter Novembertag", "Rückkehr zum Schafstall", "Rückkehr vom Wald", zeigen, wie zentral im Segantinis Werk jene existenzielle Thematik ist, die sich durch die Gegensatzpaare Heimat-Heimatlosigkeit, Geborgenheit-Ausgesetztsein, Wärme-Kälte umschreiben lässt.