Der grosse Wiener Autor Arthur Schnitzler besuchte im August 1913 mehrmals das Waldhaus in Sils. Den Ausbruch des Ersten Weltkriegs im folgenden Sommer erlebte er als «ungeheuren Moment der Weltgeschichte» im Kontrast zu den neuerlich «herrlichen Tagen» im Oberengadin. Grand Hotels wie das Waldhaus inspirierten ihn mit ihrem Flair, schicksalhafte Begegnungen seiner Figuren fanden auch in Hotelhallen statt – wie im Theaterstück «Das weite Land». Obwohl sie in einer vergangenen Welt spielen, sind Arthur Schnitzlers Werke aktuell geblieben. Seine «Traumnovelle» wurde zur letzten Wunschvorlage des Filmregisseurs Stanley Kubrick, und die Berliner Schaubühne wies in den letzten Jahren mit einer Aufführung des «Professor Bernhardi» auf populistisches Machtstreben in den politischen Kulturen der heutigen Welt hin. Astrid Wittinghofer und Christian Seiler lesen in szenischer Form aus dramatischen Meisterstücken des gegenwartsnahen Autors, während Martin Kunz Atmosphären aus dessen Lebens- und Schaffenszeit musikalisch evoziert.
"Ihr Ergriffensein von den Wahrheiten des Unbewußten, von der Triebnatur des Menschen, Ihre Zersetzung der kulturell-konventionellen Sicherheiten, das Haften Ihrer Gedanken an der Polarität von Lieben und Sterben, das alles berührte mich mit einer unheimlichen Vertrautheit. […] ich glaube, im Grunde Ihres Wesens sind sie ein psychologischer Tiefenforscher, so ehrlich unparteiisch und unerschrocken wie nur je einer war, […]" Sigmund Freud an Arthur Schnitzler am 14. Mai 192