Gegen 40 historische Bauten befinden sich in Bever. Sie stammen zum grossen Teil aus dem 17. und 18. Jahrhundert und sind gut erhalten und liebevoll restauriert worden. Bever war zur damaligen Zeit eine Gemeinde mit vielen wohlhabenden Bürgern, welche den Wohlstand ihren geschäftlichen Aktivitäten, vielfach im Ausland, sei dies als Zuckerbäcker, Cafetiers oder Handelsleute, zu verdanken hatten.
Die Liebe zu ihrer alten Heimat war sehr gross und ausgeprägt. Der Kontakt zur Heimat blieb aufrecht, sie verbrachten die Ferien im Engadin und nicht selten kehrten sie nach ihren erfolgreichen Auslandjahren ins Engadin zurück. Die vielen prächtigen Bauten von Bever lassen diesen erworbenen Wohlstand gut erkennen.
Woher der Name Bever kommt, ist nicht bekannt. Vielleicht von «Biber», wie Sprach- und Namensforscher vermuten. Passen würde diese Deutung zur intakten Natur, die es rund um die kleine Berggemeinde zu entdecken gilt. Und auch zum Dorf selbst, das sich wie der scheue Nager ein bisschen versteckt hält, da die Hauptstrasse einen Bogen um den Ort schlägt. Gut so, denn auf diese Weise bleiben uns die wertvollen historischen Spuren erhalten. Etwa die geschichtsträchtigen Palazzi mit ihren schönen Stuben und Gewölben oder die urigen Engadiner Häuser mit den breiten Satteldächern, den kleinen tiefen Fenstern und den breiten Toren. Nicht zu vergessen die Jakobskirche San Giachem aus dem 14. Jahrhundert, deren gotischen Wandmalereien als einzigartig gelten
Was wurde aus dem öffentlichen Backofen von Bever, wo befindet sich das älteste Haus, welche Geschichten erzählen die gotischen Wandmalereien an der Fassade der Kirche San Giachem und was hat es mit der schwebenden Türe in eben dieser Kirche auf sich?
Wer diese Fragen beantwortet haben und mehr über das Dorf wissen möchte, nimmt an der kostenfreien Dorfführung teil und blättert in "Bever. Die Geschichte eines Engadiner Dorfes."
Wenn Sie durch Bever spazieren, richten Sie den Blick immer wieder auf die Häuserfassaden. Was Sie entdecken sind Rosetten, Tiere, Wellenbäder und rätoromanische Lebensweisheiten in Form von Sgraffitos – weisse, in den Verputz gekratzte Kunstwerke, denen man im Engadin immer wieder begegnet.
Weite, Wasser, Wüste – das ist die neu gestaltete Flusslandschaft des Inn. Alles fliesst hier. Alles strotzt vor Lebendigkeit. Hier sind Fischotter und Biber eingewandert. Hier blühen Orchideen und neun Enzianarten. Und hier sorgen naturbegeisterte Menschen dafür, dass das Naturwerk Auenwelt dynamisch bleibt.