Eine Fahrt mit der Rhätischen Bahn (RhB) lohnt sich immer. Wichtig dabei: Schauen Sie aus dem Fenster. Denn die Albula- und Berninalinien gehören zum UNESCO Welterbe, was einen Ausflug nach Poschiavo oder Chur zum Gesamterlebnis macht.
Das Engadin ist nicht nur für Berge, Seen und sein unvergleichliches Licht bekannt, sondern auch für spektakuläre Zugfahrten, zum Beispiel auf der Albulalinie von St. Moritz/Samedan nach Chur. Diese hält imposante Viadukte, geheimnisvolle Kehrtunnels und raffinierte Kunstbauten bereit – und alles ist harmonisch in die wilde Landschaft eingefügt. Weltberühmter Höhepunkt ist das 65 Meter hohe und aus dunklem Kalkstein erbaute Landwasserviadukt bei Filisur.
Nicht weniger spektakulär ist die Berninalinie von St. Moritz/Pontresina nach Tirano in Italien. Der höchste Punkt, die Station Ospizio Bernina, liegt auf 2253 Metern über Meer, und der Blick der Reisenden fällt hier auf Gletscher und karge Berghänge. Die Endstation Tirano liegt auf 429 Metern über Meer, wo Obstbäume, Reben und selbst Palmen wachsen. Diesen gewaltigen Höhenunterschied überwindet die RhB ganz ohne Zahnrad – ein technisches Meisterwerk und europaweit einmalig. An der steilsten Stelle meistert die Bahn eine Steigung von 70 Promille.
Zusammen bilden die Albula- und Berninalinie das «UNESCO Welterbe RhB». Die Strecke führt insgesamt über 196 Brücken und durch 55 Tunnels, sie überwindet dabei die Alpen von Norden nach Süden – und mittendrin liegt das Engadin. Von St. Moritz, Samedan oder Pontresina können Sie im «UNESCO Welterbe RhB» verschiedene Ausflugsziele erkunden:
Auch wenn dieser kleine Bahnhof mit Restaurant und Aussichtsterrasse auf 2091 Metern liegt, ist der Süden bereits zu schmecken (das typische Pizzoccheri-Gericht) und zu sehen: Der Blick reicht über das wilde Valposchiavo bis zu den Bergamasker Alpen. Westlich präsentieren sich die gigantischen Gletschermassen des Vadret da Palü.
Das Bahnmuseum Albula in Bergün führt Bahnliebhaber und Familien durch die Bahngeschichte Graubündens. Alte Bahnutensilien, Filme und Modelle begeistern die Besucher. Im Simulator der legendären Krokodil-Lokomotive können Sie die Lokomotive selbst über die Albulalinie steuern.
Ein Ausflug auf den Aussichts- und Skiberg Diavolezza kann gut mit einer Zugfahrt auf der Berninalinie kombiniert werden. Der Bahnhof Diavolezza liegt nur ein paar Schritte von der Talstation der Bergbahn entfernt. Oben auf 2978 Metern wartet ein traumhaftes Bergpanorama mit Sicht auf die Gletscherwelt des Piz Palü und Piz Bernina.
Chur ist die Hauptstadt des Kantons Graubünden. Das schmucke Städtchen (37’000 Einwohner) bietet eine malerische Altstadt mit zahlreichen Cafés, Geschäften und Boutiquen. Zwischen Mai und Oktober findet jeden Samstag ein Markt statt. Auch die 800 Jahre alte Kathedrale ist ein Besuch wert.
Die RhB fährt mitten durch Poschiavo, den Hauptort des gleichnamigen Tals. Vor allem im Frühling und Herbst können Sie auf dem grossen Dorfplatz die warme Sonne, ein gutes Glas Wein und südliches Flair geniessen. Die imposanten Palazzi zeugen von einer glorreichen Geschichte des Tals.
Eine Zugfahrt mit der RhB ist auch abseits der UNESCO Welterbe-Strecke lohnenswert, zum Beispiel von St. Moritz nach Scuol im Unterengadin. Die Fahrt führt durch malerische Engadinerdörfer und herrliche Landschaften. In Scuol angekommen können Sie sich im «Engadin Bad Scuol» entspannen oder das Schloss Tarasp besuchen.