Sgraffitos sind in Kalk gekratzte Kunstwerke und Dekorationen, die aus Italien Eingang in das inneralpine Hochtal Engadin gefunden haben. Seit gut einem halben Jahrtausend wird diese Technik zum kulturellen und identitätsstiftenden Erbe des Engadins gezählt.
Viele Figuren wie das laufende Sonnenrad, die Meerjungfrau (die eigentlich gar keine ist, weil höheren Ranges), die Flussungeheuer (die nun gerade nicht ängstigen wollen) und die Vögel, die zum Teil fliegen und zum Teil sitzen, reizen zur Interpretation und werden auf dem Spaziergang erklärt.
Und dann sind es insbesondere die Sprichwörter, die "proverbis engiadinais", die den Betrachter in den Bann ziehen. Hier, anhand der Spruchweisheiten, lässt sich sehr gut in die Mentalität der Engadiner eintauchen. Ein Sprachwissenschaftler hat dies einmal mit folgenden Worten umschrieben: "Die Engadiner seien das einzige Volk in Europa mit einer südeuropäischen Sprache, aber einer im Grunde nordeuropäischen Mentalität". Denn Melancholie und Heimweh spielen im emotionalen Leben der Talschaft seit jeher eine grosse Rolle und geben thematisch auch einen roten Faden an so manchen Hausfassaden ab.
Das Schöne in La Punt Chamues-ch ist, dass die allermeisten der Neubauten in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht nur die alten Sgraffitosymbole weiterverwendeten, sondern auch die traditionellen Sprichwörter wiederentdeckt haben. Beides zusammen "lässt sich sehen", im wahrsten Sinn des Wortes.
Ort | La Punt Chamues-ch |
Daten, Zeiten | Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungskalender. |
Dauer | 1 Stunde |
Sprachen | Deutsch (weitere Sprachen auf Anfrage) |
Treffpunkt | Tourist Information La Punt Via Cumünela, 43 |
Kosten | Kostenlos |
Leitung | David Last |
Anmeldung und Information | Anmeldung obligatorisch bis Montag 11.00 Uhr Durchführung ab 2 Personen La Punt Tourist Information |